Kriminalhauptkommissar zum Thema Jugendschutz im
Internet
Entsetzt, fassungslos und betroffen reagierten rund
100 Eltern auf den Vortrag von Kriminal- hauptkommissar Rainer Richard
zum Thema Jugendschutz im Internet. Der Elternbeirat am
St.-Ursula-Gymnasium lud dazu in Zusammenarbeit mit der Hanns Seidel
Stiftung am 2.Oktober 2007 in die Aula des Gymnasiums ein.
Richard, seit 1995 als einer der ersten
Internetfahnder beim Polizeipräsidium München tätig, warnte mit
authentischen Bildern und Filmszenen aus seinem Berufsalltag
eindringlich vor den Gefahren, die im World Wide Web auf Kinder lauern.
Nicht nur Szenen von Gewalt und Pornografie im Internet, auch Online
Mobbing, Cyber Bulling genannt und Happy Slapping auf dem Handy können
bei Kindern und Jugendlichen physische und psychische Folgen
hervorrufen..
Darüber hinaus zeigte er, wie schnell das Internet für Kinder zur
Kostenfalle werden kann. Mit dem Downloaden von Klingeltönen z.B.
schließt der Kunde ein Abbonement ab, für das er monatlich erhebliche
Summen zahlen muss.
Richard warnte ausdrücklich vor den Risiken des
Chatrooms, der für Kinder leicht zur Falle werden kann. Die Täter, 90%
der Pädophilen finden ihre Opfer im Internet, geben sich als
gleichaltrig und gleichgesinnt aus und versuchen durch den Aufbau eines
Vertrauensverhältnisses an persönliche Daten ihres Chatpartners zu
kommen.
Zum Schluss gab der Dozent den Eltern auch Tipps an
die Hand, wie sie ihre Kinder im Umgang mit dem Internet schützen können.
Dabei ist es keineswegs damit getan, sich auf den Schutz von
Filterprogrammen zu verlassen. In erster Linie sollten sich die
Erziehungs-berechtigten ihren Kindern persönlich zuwenden und sie für
die Gefahren des World Wide Webs sensibilisieren. Zum anderen machte er
deutlich, dass die Kinder, aber auch die Eltern Medienkompetenz erlangen
sollten. Erst dann sind sie vor den Gefahren des Netzes geschützt, das
durchaus auch seinen positiven Platz in unserer Gesellschaft hat.
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